News

„Es muss nicht alles perfekt sein“

Nachbericht zu unserem Mini Garten Festival

Das Mini Garten Festival in Wolsfeld war ein Highlight für uns Naturliebhaber und Hobbygärtner. Nicht nur Wissen und Inspiration wurden vermittelt, sondern auch die Freude am gemeinsamen Erleben und Gestalten einer grünen Oase.

Der Tag startete mit einer inspirierenden Führung durch den faszinierenden Permakultur- Mandalagarten von Miriam Nathem. Auf ihrem Naturerlebnishof „Tante Lisbeth“ können Besucher regelmäßig spannende Aktionen erleben, darunter Basteln mit Naturmaterialien und Upcycling-Projekte. Der Nutzgarten, liebevoll wie ein riesiger „Kuchen“ mit zahlreichen Kuchenstücken angelegt, versorgt nicht nur Miriam und ihre Familie mit frischem Gemüse, sondern dient auch als Anregung für Interessierte, darunter Jugendliche der St.-Martin-Schule in Bitburg, die eines der insgesamt 13 „Kuchenstücke“ beackern.

Elisabeth Dichter-Hallwachs, unsere Ikone des naturnahen Gärtnerns, teilte nach der Gartenführung ihre wertvollen Tipps für eine einfache und nachhaltige Gartengestaltung. Selbst mit 70 Jahren versorgt sie sich und ihren Mann das ganze Jahr über mit Obst und Gemüse aus ihrem Garten. Ihre Philosophie.: „Ich freue mich über jedes Kräutlein, das in den Garten kommt. Mit Wildkräutern kann man Essen zubereiten, und notfalls landet es auf dem Kompost und wird wieder Erde.“

Ihre Leidenschaft für einen bewussten Lebensstil zeigt sich auch in ihrem Verzicht auf Plastik und gekaufte Produkte, stattdessen setzt sie auf Recycling und Kreativität, wie etwa kaputte Wäscheklammern als Beschriftungs-Schildchen. Für sie zählt vor allem das Ergebnis: „Es muss nicht alles perfekt sein.“ Damit ermutigt sie alle mit dem Gärtern zu starten, und nicht vor den eigenen Ansprüchen zu kapitulieren.

Als Anfängertipp nennt sie das Pflanzen von Beerensträuchern, der Zeitaufwand ist gering und anschließend kann jährlich geerntet werden.

Nachmittags gab es einen regen Pflanzentausch. Von Minze bis Tomaten, Kornblumen bis hin zu Kirsch- und Feigenbäumen wurden vielfältige Pflanzen zwischen den Teilnehmern geteilt. Diese lebendige Gemeinschaftsaktion ermöglichte es jedem, sein eigenes grünes Paradies weiter zu bereichern und gleichzeitig neue Kontakte zu knüpfen. Es war ein wunderbares Beispiel für die gelebte Solidarität und den gemeinschaftlichen Geist, der in der Welt der Gartenliebhaber und Naturschützer herrscht.


Ein weiterer Höhepunkt des Festivals war der lehrreiche Weidenflecht-Crashkurs, den Reinhard Jacobs vom Hüttinger Hof leitete. Seit 40 Jahren dem Altbau verschrieben, zeigte er den Teilnehmern die Kunst des Weidenflechtens. Von kleinen Deko-Objekten wie Weiden-Sonnenblumen bis hin zu dekorativen Weidenspiralen begeisterten die handgefertigten Kunstwerke die Teilnehmern und Teilnehmerinnen so sehr, dass Reinhard bereits einen ausführlicheren Workshop in Aussicht stellte. Ein Teilnehmer schaffte es sogar, an diesem Nachmittag einen ganzen Korb zu flechten.


Das Festival bot jedoch nicht nur lehrreiche Workshops, sondern auch kulinarische Höhepunkte. Ein gemeinsames Mittagessen, zu dem jeder Teilnehmer etwas beisteuern konnte, verwöhnte die Gaumen mit Köstlichkeiten wie Giersch-Grünkern-Bratlingen, Wildkräuter-Quiche und Bärlauch-Butter aber auch Rhabarberkuchen. Diese Mahlzeit war nicht nur ein Fest für den Gaumen, sondern auch eine Inspiration für saisonale und leckere Küche.


Der Tag fand seinen gemütlichen Ausklang am Feuer mit Stockbrot. Elisabeth Dichter-Hallwachs: „Was ist das für ein Geschenk, einen Garten zu haben und den gestalten zu können wie man will, gute Lebensmittel zu ernten oder sich einfach nur an ihm zu erfreuen.“

Die Bilder sind von Tanja vom Hüttinger Hof und der Text von Élodie und Möhre 🙂

Hier ist ein kurzer Bericht vom Trierischen Volksfreund über unser Festival: